Nach einem langen Feldzug kehrt ein keltischer Krieger im tiefsten Winter in seine Heimat zurück. Er ist sehr hungrig ... Und obwohl er nicht nur ein freier keltischer Krieger, sondern auch
Feldkoch ist, hat er nichts zu essen. Einzig sein zerbeulter Kessel, den er auf dem Rücken trägt,l ist ihm noch geblieben
Niemand ist bereit, ihm etwas zu essen zu geben. Überall, wo er anklopft, wird er abgewiesen. Entweder die Leute haben selbst nicht genug für sich und ihre Familien oder ... sie wollen einfach
nicht. Einmal bemerkt er den Duft von frischgebackenen Brot, ein anderer Mal steigt ihm Räucher-Geruch in die Nase ... aber vielleicht war es auch nur Einbildung.
Da setzt sich der Kelte einfach auf den Dorfplatz und entfacht ein Feuer. Er füllt etwas Schnee in seinen Topf, setzt ihn auf das Feuer und lässt den Schnee zu Wasser werden.
Unter den misstrauischen und neugierigen Augen der Dorfbewohner klaubt er einen Stein aus dem gefrorenen Boden, riecht entzückt an ihm. Dann wirft er ihn zum Erstaunen aller in das kochende
Wasser. Er rührt in dem Topf. Ab und zu probiert er einen Löffel.
Den verwunderten Dorfbewohnern erklärt er: „Ich koche eine köstliche Steinsuppe. Aber leider fehlt noch ein klein wenig Salz.“
Gleich läuft da einer los und bringt ihm Salz. Dann schmeckt der Kelte erneut seine Suppe ab und sagt: „Mmmh, das ist schon nicht schlecht. Wenn ich nur noch ein klitzekleines Stück Karotte
hätte, dann wäre die Suppe wohl noch schmackhafter. Und falls jemand ein Hühnerbeinchen hätte ... ein kleines wäre schon ausreichend ...“ Das Hühnerbeinchen findet sich und ein anderer
Dorfbewohner bringt ihm gleich mehrere Karotten.
Dann bittet der Kelte noch um Gerstengraupen, einige getrocknete Kräuter und allerhand andere Zutaten. Zum Schluss würzt er noch mit einer geheimen Zutat, die er in einer kleinen Fiole um den
Hals trägt. Und am Ende können alle eine leckere Suppe miteinander teilen.
Übrig im Kessel bleibt lediglich der Stein. Den schlägt der Kelte in ein Tuch ein und meint: „Das war ein ganz besonders guter Stein, da lässt sich sicherlich noch eine zweite Suppe davon
kochen.“
Quelle: Walburga Kliem
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Ich freue mich auf dich
Deine Christine